Dr. Adolph Frank ist der Namensgeber unserer Schule. Doch warum eigentlich? Wer war dieser Mann und welche Bedeutung hatte er für die Stadt Staßfurt?
Adolph Frank wurde am 20. Januar 1834 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Klötze (Altmark) geboren. Nach seinem Realschulabschluss und dem Besuch der Jacobsohn-Schule in Seesen (Harz) absolvierte er eine Lehre zum Apotheker in Osterburg. Von 1855 bis 1857 studierte er Pharmazie, Naturwissenschaften und Technologie an der Universität Berlin. Anschließend arbeitete er in der Rübenzuckerfabrik „Bennecke & Hecker“ in Staßfurt.
Staßfurt war Anfang des 19. Jahrhunderts eine eher ländlich geprägte Stadt, die jedoch über ein reiches Salzvorkommen verfügte. Beim Abbau des kostbaren Steinsalzes stieß man auf eine bisher unbekannte Salzart, die zunächst für ein Abfallprodukt gehalten wurde. Adolph Frank erkannte jedoch, dass dieses scheinbar wertlose Salz (Kali) den Ertrag der Zuckerrüben steigerte und sich deshalb hervorragend als Düngemittel eignete. Im Jahre 1861 gründete er deshalb die erste deutsche Kalifabrik in Staßfurt. Innerhalb weniger Jahre entstanden in und um Staßfurt 17 weitere Kali verarbeitende Betriebe, wodurch Adolph Frank die deutsche und zugleich weltweite Kaliindustrie begründete.
Daneben beteiligte sich Adolph Frank aber auch an anderen Projekten. So entwickelte er beispielsweise mit seinem Kollegen Prof. Dr. Nikodem Caro (1871-1935) das nach beiden benannte „Frank-Caro-Verfahren“ zur Gewinnung von Kalkstickstoff, das die Grundlage für den Stickstoffdünger und die Kalkstickstoffindustrie legte. Außerdem führte Adolph Frank die Braunfärbung von Bierflaschen ein, um den Inhalt vor der Einwirkung von Licht zu schützen.
Dr. Adolph Frank verstarb am 30. Mai 1916 in Berlin-Charlottenburg. Durch seine Erkenntnisse und seine wissenschaftliche Brillanz erhielt er internationale Anerkennung. Seine Begeisterung für die Chemie und sein stetiges Arbeiten für den Fortschritt waren ausschlaggebend für die Entwicklung Staßfurts zu einer Industriestadt. Um an seine herausragenden Leistungen zu erinnern, trägt das Dr.-Frank-Gymnasium bis heute seinen Namen.